"Dreckslöcher"
Uno nennt Trumps Äußerungen rassistisch
Donald Trumps Aussage, viele afrikanische Länder seien "Dreckslöcher", sorgt auch außerhalb der USA für große Empörung.
Ein Sprecher des Uno-Menschenrechtsrats sagte, für eine solche Einlassung gebe es "kein anderes Wort als rassistisch", sie sei "schockierend". Eine Sprecherin der Kommission der Afrikanischen Union sagte, Trumps Kommentar "widerspricht jeglichem akzeptablen Verhalten".
"Es ist besonders überraschend, da die USA noch immer ein weltweites Beispiel dafür sind, wie Migration eine Nation geschaffen hat, die auf starken Werten von Vielfalt und Chancen beruht." Die Kommission sei "beunruhigt" über die Äußerung, sagte Kommissionssprecherin Ebba Kalondo.
Für den südafrikanischen ANC, die Partei Nelson Mandelas, die seit 1994 den Präsidenten stellt, sagte die stellvertretende Generalsekretärin Jessie Duarte, die Kommentare seien extrem beleidigend. "Weder ist unser Land ein Drecksloch noch ist Haiti eines oder irgendein anderes Land, das Probleme hat", sagte Duarte.
Sarkasmus aus Südafrika, dem "schönsten Drecksloch der Welt"
Sie fügte hinzu, es sei ja nicht so, dass die USA keine Sorgen hätten. "Es gibt Arbeitslosigkeit in den USA und Menschen ohne Krankenversicherung." Trotzdem würde sie "nie so etwas Niederträchtiges" über ein anderes Land sagen.
Aus Südafrika kamen auch humorvolle oder sarkastische Antworten: So schrieb die südafrikanische Moderatorin Leanne Manas bei Twitter: "Guten Morgen aus dem besten und schönsten Dreckslochland der Welt."
Die südafrikanische Zeitung "Daily Maverick" mutmaßte, das zum "Casual Friday" im Weißen Haus auch "weiße Hauben und Bambusfackeln" - die Insignien der rassistischen Vereinigung des Ku-Klux-Klan - getragen werden können.
Über den in Südafrika geborenen US-Moderatoren Trevor Noah schrieben seine Kollegen bei der "Daily Show": "Als jemand aus Süddrecksloch ist Trevor sehr beleidigt, angesichts der Aussagen des Präsidenten."
cht/dpa/AP