Merz über Kramp-Karrenbauer
"Ich freue mich über ihre Positionen"

Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz
Nur knapp hatte Friedrich Merz im Dezember die Wahl um den CDU-Parteivorsitz verloren, neue Chefin wurde Annegret Kramp-Karrenbauer. Seitdem wird über die nächste Kanzlerkandidatur in der Union spekuliert. Kritiker von Kramp-Karrenbauer stellten deren vorrangiges Zugriffsrecht auf die Kandidatur infrage. Doch diese betonte bei der Klausur des CDU-Vorstands in Potsdam nun erneut: "Personalfragen stellen sich nicht."
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde in Umfragen sehr hoch geschätzt, die CDU wolle zudem, dass die Regierung erfolgreich arbeite, sagte Kramp-Karrenbauer. "Alles andere sind Spekulationen. Und die soll führen, wer will, aber nicht wir."
Schon vor der Klausur hatte die CDU-Vorsitzende in der "Welt am Sonntag" auf ihr Vorschlagsrecht bei der Frage des Spitzenkandidaten für die nächste Kanzlerkandidatur gepocht. "Das galt für alle Vorsitzenden der CDU, und das wird auch für mich gelten", sagte sie.
Merz betont Sympathie für Kramp-Karrenbauer
Friedrich Merz galt vor der Vorsitzendenwahl als Hoffnungsträger jener in der Union, die sich wieder einen wirtschaftsliberalen und konservativeren Kurs der CDU wünschen. Kramp-Karrenbauer wiederum ist eine enge Vertraute von Kanzlerin Merkel - ein harter Bruch mit deren umstrittener Politik ist von ihr eher nicht zu erwarten.
Merz betonte nun allerdings den Schulterschluss mit seiner Rivalin Kramp-Karrenbauer. Er begleite mit "großer Sympathie das, was sie tut, insbesondere in der Wirtschafts- und Finanzpolitik", sagte er im SWR. In den wesentlichen Fragen sei er mit ihr einig. Das betreffe neben der Wirtschafts- und Finanzpolitik auch das Wahlziel, die CDU wieder an 40 Prozent heranzuführen. "Ich freue mich über ihre Positionen."
Kramp-Karrenbauer wiederum betonte im ZDF-"Morgenmagazin", sie freue sich, dass Merz ihr und der Partei mit Rat und Tat zur Seite stehen wolle. Das sei ein gutes Signal.
Kramp-Karrenbauer und Merz hatten sich vergangene Woche verständigt, dass der Ex-Unionsfraktionschef unter anderem Mitglied in einem Expertenkreis zur sozialen Marktwirtschaft sein soll. Merz betonte, es sei absehbar, dass 2019 ein Jahr der konjunkturellen Abschwächung werde. Die Politik in Deutschland und Europa müsse da gegensteuern.
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höh/dpa