SPON-Wahltrend
Scholz beliebter als Nahles

Nahles und Scholz
Die Erwartungen an die neue Vorsitzende Andrea Nahles sind groß: Sie soll den Niedergang der Sozialdemokraten stoppen und dafür sorgen, dass die SPD in ganz Deutschland eine Volkspartei bleibt.
Doch schon der Sonderparteitag am Wochenende in Wiesbaden verdeutlichte, wie schwer die Aufgabe werden dürfte: Die 47-Jährige wurde zwar zur ersten Frau an der Spitze der Partei gewählt. Aber sie erhielt mit 66,35 Prozent das zweitschlechteste Ergebnis in der Nachkriegsgeschichte.
Die Skepsis zeigt sich auch im neuen SPON-Wahltrend bei der Frage: "Wer sollte bei der nächsten Bundestagswahl eher Spitzenkandidat der SPD werden, Andrea Nahles oder Olaf Scholz?"
Insgesamt knapp 44 Prozent der Befragten sprachen sich für den Vizekanzler aus. Nahles kam dagegen insgesamt nur auf rund 15 Prozent. Rund 41 Prozent der Befragten antworteten mit "unentschieden".
Unter den SPD-Anhängern erhielt Nahles noch die besten Werte: Rund 31 Prozent von ihnen sprachen sich für die Fraktionsvorsitzende aus. Finanzminister Scholz kommt auf gut 38 Prozent. Der statistische Fehler bei diesen Stichproben liegt allerdings bei 5,5 Prozent, das heißt: Eine eindeutige Aussage, welchen Kandidaten die SPD-Anhänger favorisieren, lässt sich nicht treffen.
Verhalten in der Zustimmung reagierten die befragten Wähler auf die Kür von Nahles zur Vorsitzenden der Genossen: "Wie beurteilen Sie die Wahl von Andrea Nahles zur neuen Parteivorsitzenden der SPD?" wurde gefragt.
Positiv bewerteten lediglich rund 17 Prozent der Befragten die Wahl. Zwei Drittel schätzten Nahles' Wahl dagegen negativ ein.
Bei den SPD-Anhängern schnitt Nahles entschieden besser ab: In der Summe positiv fanden rund 48 Prozent ihre Wahl zur Parteichefin, 30 Prozent antworteten negativ. Hier lag der statistische Fehler bei 5,9 Prozent.
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Anmerkungen zur Methodik: Der SPON-Wahltrend wurde in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey im Zeitraum vom 22. April bis 23. November 2017 online erhoben. Die Stichprobe umfasste mehr als 5000 Befragte. Der statistische Fehler lag bei 2,5 Prozent. .
Wer steckt hinter Civey?
Civey ist ein Online-Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Das Start-up arbeitet mit unterschiedlichen Partnern zusammen, darunter sind neben SPIEGEL ONLINE auch der "Tagesspiegel", "Cicero", der "Freitag" und Change.org. Civey wird durch das Förderprogramm ProFit der Investitionsbank Berlin und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.
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