Griechenland
Schwere Touristen dürfen keine Esel mehr reiten

Esel auf Santorin
Für das Eselreiten in Griechenland gibt es nun eine Gewichtsgrenze: Wer mehr als 100 Kilogramm wiegt, darf sich nicht mehr auf den Rücken der Tiere setzen. Das hat das griechische Landwirtschaftsministerium der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) zufolge beschlossen.
Besonders auf Griechenlands Inseln werden Esel und Maultiere demnach traditionell als Last- und Reittiere eingesetzt. Auf Santorin etwa werden mit ihnen auch viele Touristen den steilen Anstieg zur Stadt Fira hinauf transportiert. In der sengenden Hitze müssen sie teilweise schwer bepackt die Küste hinauflaufen - für das "original griechische Erlebnis".
Tierschutzorganisationen hatten kritisiert, dass die Esel dadurch unter Stress stünden und besonders durch schwergewichtige Personen Rückenverletzungen erlitten. Die Esel müssten während der Touristensaison teilweise an sieben Tagen die Woche arbeiten, ohne Wasser, Pausen oder einen Unterstand, hieß es demnach. Tierschützer fotografierten die Verletzungen der Tiere und reichten Beschwerde beim Ministerium ein.
In der neuen Richtlinie für Touristen heißt es der FAZ zufolge nun, dass "pferdeähnliche Tiere" in einem guten gesundheitlichen Zustand sein müssen, um als Arbeitstiere eingesetzt zu werden. Es müsse ihnen Wasser und Futter gegeben werden, und die Last dürfe 100 Kilogramm oder ein Fünftel des Körpergewichts der Tiere nicht übersteigen.
Trotz des Vorstoßes befürchten die Tierschützer nun, dass die neue Vorschrift nicht umgesetzt wird. Weder Maultierführer noch Polizei scherten sich der Organisation "Help the Santorini Donkeys" zufolge um das Wohlergehen der Tiere.
Weiterhin bestünden Zweifel daran, dass die Anbieter des Eselreitens die Touristen wiegen würden, bevor diese auf die Tiere steigen. Trotzdem sei es wichtig, die Touristen darauf aufmerksam zu machen, dass sie sich unter Umständen strafbar machen.
kry