Fifa-Skandal
Platini verklagt ehemalige Kollegen

Michel Platini
"Es gibt starke Hinweise auf eine Verschwörung mit dem Ziel, Michel Platini zu stürzen." Das sagt Platinis Anwalt William Bourdon und begründet so die Einreichung einer Klage gegen ehemalige Fifa-Funktionäre.
Laut Informationen der französischen Zeitung "Le Monde" hat der zuständige Bezirksstaatsanwalt in Paris Vorermittlungen gegen den langjährigen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter, den Wahlausschuss-Vorsitzenden Domenico Scala sowie den früheren Chefjuristen des Weltverbands, Marco Villiger, eingeleitet.
Platini hatte 2015 angekündigt, bei der Wahl zum Fifa-Präsidenten zu kandidieren, war dann aber von der Ethikkommission des Verbands suspendiert worden. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass er 2011 eine Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken von Blatter erhalten hatte.
Platini behauptete, das Geld stamme aus einem Beratervertrag mit Blatter, der bereits 2002 ausgelaufen war. Nach Eingang der Zahlung 2011 hatte er sich für die Wiederwahl des Schweizers eingesetzt. Einen Zusammenhang zwischen der Überweisung und seiner Unterstützung Blatters hatte Platini stets bestritten. Stattdessen erklärte er, dass die Informationen bewusst gestreut wurden, um ihm zu schaden und seine Wahl zum Präsidenten zu verhindern, und machte Blatter dafür verantwortlich.
Nach einer vorübergehenden 90-Tage-Suspendierung war Platini von der Fifa für acht Jahre gesperrt worden. Der Franzose hatte versucht, sich mit juristischen Mitteln dagegen zu wehren. Später wurde die Sperre auf vier Jahre reduziert, sodass Platini ab Herbst 2019 wieder für einen Funktionärsposten kandidieren könnte.
mmm/dpa