Schätzung bestätigt
Inflation erreicht höchsten Stand seit 2012

Supermarkt (Archivbild)
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im vergangenen Jahr stärker gestiegen als in den Jahren zuvor. Mit 1,8 Prozent erreichte die Teuerung von Waren und Dienstleistungen den höchsten Stand seit 2012. Das teilte das Statistische Bundesamt mit und bestätigte damit vorherige Schätzungen.
Vor allem höhere Preise für Energie (plus 3,1 Prozent) und Nahrungsmittel (plus drei Prozent), aber auch gestiegene Mieten fachten die Inflation an. Im Jahr zuvor hatte die Jahresteuerungsrate noch bei 0,5 Prozent gelegen.
Zum Jahresende verringerte sich der Preisauftrieb leicht. Im Dezember lag die jährliche Teuerungsrate bei 1,7 Prozent. Im November hatte die Teuerung noch 0,1 Prozentpunkte höher gelegen. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 0,6 Prozent.
EZB hält Leitzins weiter auf Rekordtief
Ein weiterer Grund für die steigenden Verbraucherpreise ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Indem sie sehr viel Geld in den Umlauf bringt, kurbelt die EZB die Ausgaben der Verbraucher und Unternehmen an - und damit die Nachfrage. Das führt mitunter zu steigenden Verbraucherpreisen.
Seit März 2016 halten die Euro-Wächter ihren Leitzins auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Damit wollen sie für günstige Finanzierungsbedingungen sorgen. Zudem schleusen die EZB und die nationalen Euro-Notenbanken seit März 2015 über den Erwerb von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren Woche für Woche Milliarden in das Finanzsystem. Das soll Banken animieren, mehr Kredite an Firmen und Haushalte zu vergeben.
Das mittlerweile auf 2,55 Billionen Euro angelegte Kaufprogramm ist aktuell das wichtigste Instrument der Währungshüter, um die Wirtschaft auf Trab zu halten. Die in Deutschland umstrittenen Käufe sollen noch bis mindestens Ende September 2018 fortgesetzt werden.
Die EZB strebt eine Teuerung von knapp unter zwei Prozent als Idealwert für die Wirtschaft an.
asa/dpa