Jan Böhmermann
"AfD-Wähler sind schlechte Satiriker oder Rechtsextreme"

Jan Böhmermann darf ins Hauptprogramm des ZDF
Satiriker Jan Böhmermann, 38, sieht keinen Grund zur Milde im Umgang mit AfD-Wählern. Dem SPIEGEL sagte er: "27 Prozent wählen in Sachsen Rechtsextreme. Das sind keine Protestwähler. Das sind entweder alles schlechte Satiriker oder eben Rechtsextreme, die von sich glauben, nicht rechtsextrem zu sein."
So hätten demnach selbst die angeklagten Hauptkriegsverbrecher der Nürnberger Prozesse argumentiert: "Niemand von uns war ein Nazi, niemand hatte was zu sagen, wir haben bloß ohne darüber nachzudenken gedacht, was alle anderen gedacht haben. Albert Speer war überzeugt, kein echter Nazi zu sein."
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Wie am Donnerstag bekannt wurde, soll Böhmermann ab Herbst 2020 ins ZDF-Hauptprogramm wechseln. Das letzte "Neo Magazin Royale" soll im Dezember laufen, in den Monaten danach wollen er und sein Team das Konzept überarbeiten.
Im aktuellen SPIEGEL sagt er zu dem Vorwurf, es trage zur Verhärtung bei, Menschen als Rechte zu stigmatisieren: "Du wirst nicht deswegen zum Nazi, weil dir jemand beweist, dass dich das, was du eben denkst und tust, als Nazi qualifiziert. Das passiert leider vorher. Man hätte den Nationalsozialismus nicht verhindert, wenn man aufgehört hätte, Hitler einen gefährlichen Nazi zu schimpfen, und ihn stattdessen zu Maischberger oder zum 'NZZ'-Interview eingeladen hätte. Damit er mal seine Sicht der Dinge erklärt. So funktioniert das nicht."
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