USA
Mitarbeiterin veröffentlicht Sicherheitsrisiken im Weißen Haus

Das Weiße Haus soll Personen beschäftigen, die es offenbar nicht durch die Sicherheitsfreigabe geschafft haben sollen.
Eine langjährige Mitarbeiterin der US-Regierung hat dem Weißen Haus vorgeworfen, nicht zuverlässigen Personen Zugang zu Geheiminformationen zu gewähren. Das geht aus einem Brief der Demokraten hervor, der im Repräsentantenhaus vorgestellt wurde.
Die Demokraten haben eine Untersuchung zu dem Thema eingeleitet. Der Vorsitzende des Kontrollausschusses des Repräsentantenhauses, Elijah Cummings erklärte, das Weiße Haus weigere sich, mit dem Gremium zusammenzuarbeiten.
In dem Bericht, der am Montag von Cummings veröffentlicht wurde, erklärt die Mitarbeiterin Tricia Newbold, dass das Weiße Haus schätzungsweise 25 Personen in den Kreis der Mitarbeiter mit Zugang zu Geheimmaterial aufgenommen habe, obwohl sie oder andere zuständige Mitarbeiter die Anträge für eine solche "Security Clearance", also eine Sicherheitsfreigabe, zuvor abgewiesen hätten.
Unter ihnen sollen sich auch zwei hochrangige Beamte des Weißen Hauses befinden, heißt es in dem Bericht. Laut Newbold hätten diese Personen eine "breite Palette von disqualifizierenden Problemen" vorzuweisen. Unter anderem wurden in dem Bericht "ausländischer Einfluss", "Interessenkonflikte" und "Drogenkonsum" als Gründe für eine eigentliche Disqualifizierung der Personen genannt.
Newbold habe sich gegen die Sicherheitsfreigaben ausgesprochen. Ihr früherer Chef, Carl Kline, habe sich aber über die Einwände hinweggesetzt - und suspendierte Newbold im Streit für 14 Tage; das war im vergangenen Februar. Kline soll nun ebenfalls vor dem Ausschuss aussagen.
"Große Sicherheitsrisiken"
Newbold sei "zutiefst überzeugt, dass der Kongress sofort eingreifen muss, um unsere nationale Sicherheit zu gewährleisten", heißt es in dem Brief. Sie gehe mit ihrer Warnung vor den "großen Sicherheitsrisiken" auch selbst ein berufliches Risiko ein. Wie die "New York Times" berichtete, ging Newbold kurz nach Erscheinen des Berichts wieder zur Arbeit. "Wie Sie sich vorstellen können, bin ich sehr nervös", schrieb sie in einer E-Mail an die Zeitung.
Der Republikaner Jim Jordan bezeichnete Newbolds Bericht als "parteipolitischen Angriff" und eine "Entschuldigung, um durch private Daten von engagierten Staatsbeamten zu fischen".

Hat es in den Beraterstab seines Schwiegervaters geschafft: Jared Kushner.
Um die Erteilung der Genehmigungen für Mitarbeiter des Weißen Hauses gibt es seit Längerem Diskussionen. Im vergangenen Jahr war Donald Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner ein Status mit weiträumigem Datenzugang gewährt worden. Dabei hätten Mitarbeiter nach Kushners Überprüfung Bedenken angemeldet.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, Kline habe Newbold entlassen. Tatsächlich handelte es sich um eine 14-tägige Suspendierung. Wir haben die Stelle angepasst.
hba/dpa/Reuters/AFP