Bericht zu Liverpools Torwart
Hass-Attacken gegen Karius - Polizei ermittelt

Loris Karius
Liverpool-Torhüter Loris Karius sieht sich nach dem Champions-League-Finale vom Samstagabend mit Drohungen und Hass-Attacken in sozialen Netzwerken konfrontiert. Nun hat die Polizei deshalb Ermittlungen aufgenommen. Das berichtet die britische Zeitung "The Telegraph" und beruft sich dabei auf eine Sprecherin der für Liverpool zuständigen Polizei. "Die Behörde nimmt Einträge dieser Art in sozialen Medien sehr ernst. Jedes Delikt, das wir erkennen können, wird untersucht."
Karius hatte im Champions-League-Endspiel mit zwei schweren Fehlern zur 1:3-Niederlage von Liverpool gegen Real Madrid beigetragen: Beim Stand von 0:0 wollte Karius den Ball bei einem Abwurf schnell ins Spiel bringen und warf ihn Real-Angreifer Karim Benzema gegen den Fuß, von dort prallte der Ball ins leere Tor. Später ließ er einen unplatzierten Distanzschuss von Gareth Bale durch seine Finger rutschen. Nach der Partie gab es immerhin Unterstützung von den mitgereisten Fans.
Im Internet wurde der Keeper aber von zahlreichen Nutzern beleidigt und bedroht. Die Angriffe richteten sich laut der Zeitung teilweise auch gegen seine Familie.
Karius war nach Abpfiff untröstlich und weinte bittere Tränen. Später meldete er sich via Twitter zu Wort: "Die Szenen spielen sich immer und immer wieder in meinem Kopf ab. Mir tut es unendlich leid. Mit meinen beiden Fehlern habe ich es verbockt."
Weiter schrieb er: "Am liebsten würde ich es rückgängig machen, aber es geht nicht. Wir hätten Real bezwingen können, das macht es alles noch viel schwerer."
Video zu Karius' Albtraum-Abend: "Es tut mir sehr, sehr leid"
aar/dpa/sid