Eurozone
Inflation fällt im Mai deutlich

Europäische Zentralbank
Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Mai deutlich schwächer gestiegen als noch im Vormonat. Nach Zahlen des Statistikamts Eurostat war die Inflationsrate 1,4 Prozent höher als vor einem Jahr; im April hatte sie noch bei 1,9 Prozent gelegen. Der Rückgang nimmt Druck von der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre extrem lockere Geldpolitik zu straffen.
Ausschlaggebend für den geringeren Preisdruck im Mai waren den Daten zufolge vor allem Dienstleistungen und Energie, deren Preise jeweils weniger als im Vormonat stiegen. Lebensmittel und Industriegüter verteuerten sich dagegen ebenso stark wie im April.
Die um Energie- und Lebensmittelpreise bereinigte Kerninflation war im Mai wieder rückläufig. Sie fiel von 1,2 auf 0,9 Prozent. Die Kerninflation gibt nach Ansicht von Ökonomen den grundlegenden Preistrend besser wieder als die Gesamtteuerung. Auch EZB-Präsident Mario Draghi nennt die schwache Kerninflation als Argument gegen eine straffere Geldpolitik.
Die EZB kommt am 8. Juni zu ihrer nächsten Zinssitzung zusammen. Angesichts der soliden Konjunktur rechnen Beobachter damit, dass sich die Notenbank optimistischer gibt und vorsichtige Signale für eine weniger lockere Geldpolitik aussenden könnte. Ein rascher Kurswechsel wird aber nicht erwartet.
Arbeitslosigkeit fällt auf achtjährigen Tiefstand
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist ebenfalls zurückgegangen. Laut Eurostat betrug die Arbeitslosenquote im April 9,3 Prozent. Das ist der geringste Wert seit März 2009. In der Europäischen Union wurde mit 7,8 Prozent der niedrigste Stand seit Dezember 2008 erreicht.
Nach wie vor weisen die Mitgliedsländer des Euroraums sehr unterschiedliche Arbeitslosenquoten auf. Besonders niedrig liegt die Arbeitslosigkeit mit 3,9 Prozent in Deutschland. Hohe Wert weisen etwa Griechenland mit 23,2 Prozent und Spanien mit 17,8 Prozent auf.
Die Jugendarbeitslosigkeit geht ebenfalls deutlich zurück, allerdings liegt sie mit 18,7 Prozent im Euroraum und 16,7 Prozent in der EU immer noch hoch. Deutschland verzeichnet mit 6,8 Prozent die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit, während Griechenland im Februar mit 47,9 Prozent den mit Abstand höchsten Wert aufwies.
ssu/dpa